Nicht selten wird die Auffassung vertreten, dass Migräne aus dem Darm kommt. Dabei wird z. B. als Ursache angenommen, dass der Darm etwa - durch unverdaute Nahrung belastet oder
- von Bakterien/Pilzen (z. B. Candida Albicans) befallen
ist. In diesem Fall wird dann eine Darmsanierung empfohlen, z. B. im 1. Fall eine FX Mayr-Kur oder im 2. Fall eine Anti-Pilz-Diät (eine spezielle kohlenhydratarme Ernährung).
Die Vorstellung ist in beiden Fällen, dass durch den kranken Darm Giftstoffe und Allergene ins Blut dringen, die letztendlich dann Migräneanfälle triggern können. Andere Auffassungen sind, dass im Darm wohnende Bakterien oder Pilze einen Nährstoffmangel beim Patienten hervorrufen können, der dann (z. B. in Form einer Hypoglykämie) auch Migräneanfälle auslösen kann.
Letztendlich liegt hier also eine ähnliche Vorstellung wie bei Auslassdiäten vor, nur dass die Allergene und Giftstoffe nicht durch die Nahrung aufgenommen werden (und folglich in einer Auslassdiät gemieden werden können), sondern dass diese ständig durch den Darm selbst produziert werden.
Ausführlicher wird das Thema im Abschnitt Befall mit Bakterien/Pilzen abgehandelt.
Ein Nachteil von Darmsanierungen ist, dass diese oft als einmalige Heilmaßnahme angesehen werden. Ziel ist es, den Betroffenen danach wieder schrittweise zu einer "gesunden" ausgewogenen Ernährung zurückzuführen. Dabei wird oft übersehen, dass es ja offenbar gerade diese "gesunde" ausgewogene Ernährung war, die zur Erkrankung führte. Anders als bei Ernährungsumstellungen liegt kein wirklich langfristiges Konzept vor. Aus diesem Grund haben Darmsanierungen oft mehr Ähnlichkeiten mit Crash-Diäten als mit Umstellungen auf eine andere Ernährungsweise. Man kann sie deshalb auch nur schwerlich den Ernährungsmaßnahmen zurechnen. Ohne ein langfristiges anschließendes Migräne-Ernährungskonzept steht zu befürchten, dass die Maßnahmen nur eine begrenzte Nachwirkzeit haben werden.
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