Stark übergewichtige Frauen erkranken häufiger an Alzheimer. Jeder zusätzliche Punkt auf der BMI-Skala erhöht das Alzheimer-Risiko, wie schwedische Wissenschaftler herausgefunden haben.
Das Team um Deborah Gustafson von der Sahlgrenska Universitätsklinik in Göteborg beobachtete eine Gruppe von 290 Frauen über einen Zeitraum von 24 Jahren. In regelmäßigen Abständen kontrollierten die Forscher das Gewicht der Studienteilnehmerinnen und untersuchten ihre Gehirne per Computertomogramm.
Fast die Hälfte der Frauen, so stellten die Wissenschaftler fest, hatte im Laufe der Jahre Hirnsubstanz in den Schläfenlappen eingebüst. Am stärksten betroffen waren jene Probandinnen, die während der ganzen Studiendauer stark übergewichtig waren.
"Wir wissen, dass Fettleibigkeit Herzkreislaufproblemen fördert, was die Nervenzellen schädigen kann", erklärt Studienleiterin Deborah Gustafson. Außerdem könne Übergewicht die Ausschüttung des Hormons Cortisol erhöhen, was ebenfalls zum Absterben von Hirnzellen führen kann.
Besonders aussagekräftig für das Demenzrisiko ist offenbar der so genannte Body–Maß-Index (BMI), der sich nach einer speziellen Formel aus dem Verhältnis von Körpergröße und Gewicht errechnet. Menschen mit einem BMI über 25 gelten als übergewichtig, ein BMI über 30 Punkte bedeutet Fettleibigkeit.
Die Studienergebnisse zeigten, dass jeder BMI-Punkt über der Norm das Alzheimer-Risiko um bis zu 15 Prozent erhöhte. "Der BMI scheint ein unabhängiger Faktor zu sein, mit dem sich das Demenzrisiko vorhersagen lässt", beurteilt Studienleiterin Deborah Gustafson die Ergebnisse. Die Forscher betrachten einen Zusammenhang zwischen Alzheimerrisiko und Fettleibigkeit als erwiesen.
Zu Männern machte die Studie keine Aussage, da die Anzahl der teilnehmenden Männer zu gering war.
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