Im Dienst der Wissenschaft arbeiteten sich 16 Expeditionsteilnehmer aus Dänemark quer durch Grönland. Die Qual sollte klären, warum die Inuit, obwohl sie fast nur Fleisch essen und sich fettreich ernähren, fast keine Stoffwechsel-Krankheiten haben. Dazu wurden die Teilnehmer regelmäßig untersucht und ihre Werte mit denen der Inuit verglichen.
Expeditionsteilnehmer Jörn Wulff Helge, Sportmediziner an der Uni Kopenhagen:
"Die Armmuskeln der Inuit können viel mehr Fett verbrennen als bei vergleichbaren Testpersonen hier in Dänemark. Ihre Zellen können dabei auch viel mehr Sauerstoff speichern. Dagegen gibt es in der Beinmuskulatur kaum Unterschiede."
Die Inuit sind vor allem Jäger. Obwohl sie fast nur Fleisch essen und sich fettreich ernähren, haben sie fast keine Stoffwechsel-Krankheiten, wie z. B. Fettleibigkeit. Auch Diabetes und Herz-Kreislauf-Störungen kennen sie nicht. Die dänischen Forscher wollten mit ihrer Expedition herausfinden, ob auch Dänen nach sechs Wochen Aktivität im Eis solch gute Werte im Muskelgewebe vorweisen können. Oder ob die Grönländer ein spezielles Gesundheits-Gen im Körper haben. Und so verglichen sie das Muskelgewebe der Inuit mit dem der gleichaltrigen dänischen Expeditionsteilnehmer.
Bei den dänischen Teilnehmern wurden im Laufe der Expedition die folgenden Veränderungen festgestellt:
"Wir beobachten zwei entgegengesetzte Trends: Zum einen haben wir bei den Dänen eine viel bessere Fettverbrennung in den Armen. Dafür sind die Werte in der Beinmuskulatur schlechter. Also: Wir haben insgesamt keine Verbesserung der Gesundheit bei unseren Dänen. Aber auch keine Verschlechterung."
"Wahrscheinlich hat die extreme körperliche Aktivität beim Schlittenziehen und Zeltaufbau den Expeditions-Teilnehmern die guten Werte in den Armen beschert."
Aber trotz aller Anstrengung: Die Inuit können immer noch viel besser Sauerstoff speichern und Fett verbrennen als die Expeditions-Teilnehmer.
Jörn Wulff Helge:
"Wir wissen nicht, ob die Dänen auch solche hervorragenden Werte zeigen würden, wenn sie länger auf Grönland blieben. Ich kann also im Moment nicht sagen, ob sich die Inuit lediglich an die Umgebung angepasst haben, oder ob auch ein genetischer Aspekt eine Rolle spielt."
Erst in einem halben Jahr werden die Ergebnisse der Gentests vorliegen. Vielleicht liefern sie ja einen Hinweis auf ein mögliches "Gesundheits-Gen" der Iniut im ewigen Eis.
Weitere Infos finden sich hier.
Anmerkung von migraeneinformation.de:
Dies ist Wissenschaft, wie wir sie alle lieben. Die Iniuit kennen fast keine Stoffwechsel-Krankheiten, obwohl sie fast nur Fleisch essen und sich fettreich ernähren. Also müssen genetische Gründe eine Rolle spielen, da gleichzeitig - wie das "obwohl" schon andeutet - die von den Inuit bevorzugte Ernährung besonders ungesund ist.
Dass die Inuit vielleicht u. a. deshalb kaum Stoffwechsel-Krankheiten kennen, weil sie fast nur Fleisch essen und sich fettreich ernähren, scheint für die Hypothesenbildung keine Rolle zu spielen.
Interessant wären darüberhinaus auch Aussagen gewesen, welche weiteren Krankheiten denn bei den Inuit ebenfalls praktisch unbekannt sind. Wir sind uns ziemlich sicher: Migräne gehört dazu.