Migräne oder Kopfschmerz? Das ist in der Praxis meist die Frage, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Eine fast hundertprozentige Klärung ist nur nach einer umfangreichen Diagnostik, die sich an den Kriterien der International Headache Society orientiert, möglich. Gute Hinweise können aber die Antworten auf einige wenige Fragen geben, sagte Evers bei einer Migräne-Konferenz in Mestre bei Venedig, die von der Menarini-Gruppe ausgerichtet wurde.
Welche Fragen helfen bei Erwachsenen diagnostisch weiter? "Um Migräne von anderen Ursachen für Kopfschmerzen zu unterscheiden, sollten Sie nach Geruchsempfindlichkeit fragen", die Antwort hat eine Spezifität von 94 Prozent, "und nach der Aura, die mit einer Spezifität von 92 Prozent auf Migräne hinweist", erläuterte Evers.
Die Frage: "Sind Sie in den letzten drei Monaten durch den Schmerz in Ihren beruflichen oder Alltagsaktivitäten erheblich eingeschränkt gewesen?" hat eine Sensitivität für die Diagnose Migräne von 84 und eine Spezifität von 74 Prozent. Die Frage nach der Lichtempfindlichkeit liegt bei 75 Prozent - sowohl für Sensitivität als auch für Spezifität. Übelkeit während der Attacken weist mit einer Sensitivität von 60 und einer Spezifität von 81 Prozent auf Migräne hin.
"Sind die Patienten sehr beunruhigt und drängen auf eine Bildgebung, würde ich einmal ein MRT machen, aber nicht öfter", so der Neurologe. Dasselbe gelte für Kinder mit beunruhigten Eltern. Ein EEG bringe zur Abklärung der Migräne nichts.
Weitere Infos finden sich in der Ärztezeitung.