Migräne ist keine harmlose Unpäßlichkeit, die als faule Ausrede dient, um sich vor unangenehmen Situationen zu drücken. Das belegt erneut eine aktuelle internationale Umfrage bei 1810 Patientinnen, die im Jahr zuvor mindestens sechs Migräneanfälle hatten.
Die Teilnehmerinnen der Umfrage MELT (Migräne - Effekt auf Leben und Therapie) des Maxalt-Herstellers MSD berichteten etwa über Einschränkungen bei Arbeit und Leistungsfähigkeit. Danach fehlte jede zweite der 200 befragten deutschen Patientinnen wegen Migräne in den vorangegangenen sechs Monaten bei der Arbeit oder im Studium.
13 Prozent sahen ihre Beziehung und ebenso viele ihr Sexualleben belastet. Doch hatten deutsche Männer viel Verständnis für ihre Partnerinnen: Nur sechs Prozent hielten die Migräne für eine Ausrede. Bei den Griechen glaubten das 34 Prozent.
Auffällig war auch die Erwartungsangst vor allem der deutschen Patientinnen. 54 Prozent fürchteten sich vor der nächsten Attacke, deutlich mehr als im internationalen Durchschnitt (38 Prozent). Eine Erklärung könnte ihre inadäquate Therapie sein: Nur zehn Prozent erhielten Triptane, obwohl aus epidemiologischen Studien bekannt ist, daß etwa 30 Prozent aller Migränepatienten unter schweren Attacken leiden, bei welchen Triptane anzuraten sind.
Bezüglich der Verordnung von Triptanen fiel in MELT ein deutliches Nord-Süd-Gefälle auf. Am besten kamen die Schwedinnen weg: 50 Prozent erhielten Triptane; in Finnland waren es 41 Prozent. Schlußlicht ist Griechenland; dort werden so gut wie keine Triptane verordnet.
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