In diesem Artikel äußert sich einer der international renommiertesten Neurologen zum Stand der Forschung/Anwendung von sog. CGRP-Antagonisten bei Migräne und Cluster-Kopfschmerz, die eine mindestens ähnlich gute Wirkung in der akuten Behandlung von Migräne- und Clusterattacken haben sollen wie Triptane. Mit einer Produkteinführung ist in einigen Jahren zu rechnen.
Dabei wird auf die Vorteile hingewiesen, dass CGRP-Hemmer nicht gefäßverengend sind, also auch einige Nebenwirkungen und Risiken von Triptanen nicht besitzen. Der Autor endet seine Ausführungen damit, dass er hofft, dass durch die Tatsache, dass nicht-gefäßverengende Wirkstoffe bei Migräne wirken, die Migräne noch stärker als neurologische Erkrankung (im Vergleich zu einer vaskulären Erkrankung) etabliert werden kann.
Abstract:
Calcitonin gene-related Peptide antagonists as treatments of migraine and other primary headaches.
Goadsby PJ.
Calcitonin gene-related peptide (CGRP) is a potent neuromodulator that is expressed in the trigeminovascular system and is released into the cranial circulation in various primary headaches. CGRP is released in migraine, cluster headache and paroxysmal hemicrania. The blockade of its release is associated with the successful treatment of acute migraine and cluster headache. CGRP receptor blockade has recently been shown to be an effective acute anti-migraine strategy and is non-vasoconstricting in terms of the mechanism of action. The prospect of a non-vasoconstricting therapy for acute migraine offers a real opportunity to patients, and perhaps more importantly, provides a therapeutic rationale to reinforce migraine as a neurological disorder.
Goadsby PJ. Calcitonin gene-related Peptide antagonists as treatments of migraine and other primary headaches. Drugs. 2005;65(18):2557-67.
Weitere Infos finden sich hier.
Anmerkung von migraeneinformation.de:
Gerade die letzten Äußerungen des Autors dürfen verwundern. Denn CGRP wirkt gefäßerweitertend. Wenn man nun also durch einen entsprechenden Antagonisten (Hemmer) den Befehl zur Gefäßerweiterung stoppen kann, dann bedeutet das eine Gefäßverengung der bereits geweiteten Kopfgefäße. Dass damit unerwünschte Gefäßverengungen in den Herzkranzgefäßen und auch sonstwo vermieden werden können, dürfte allerdings richtig sein.