Auf den ersten Blick haben Diabetes und Depression nichts gemeinsam. Doch offenbar besteht zwischen den beiden Krankheiten eine enge Beziehung. Neue Forschung zeigt, daß immer mehr Menschen von beiden Leiden gleichzeitig betroffen sind.
Die gesundheitlichen Folgen für depressive Diabetiker sind schwerwiegend: Herzinfarkt und Schlaganfall, Erblindung, Amputation oder Nierenversagen treten ungleich häufiger auf als bei seelisch intakten Zuckerkranken. Experten vermuten, daß Depressiven Motivation und Kraft fehlt, sich ausreichend um das eigene Wohlbefinden zu kümmern. Je trauriger der Diabetes-Patient ist, so die Schlußfolgerung, desto schneller ist er auch tot.
"Die Auswirkungen, die Depressionen auf eine Diabeteserkrankung haben, sind häufig sehr gravierend", sagt Werner Scherbaum, Ärztlicher Leiter des Deutschen Diabetes-Zentrums in Düsseldorf. "Die Betroffenen haben eine deutlich reduzierte Lebensqualität, sie können ihren Alltag kaum noch bewältigen; ihr Blutzucker ist wesentlich schlechter eingestellt, und sie erleiden häufiger gefährliche Unterzuckerungen." Dies führe zu den gefürchteten gesundheitlichen Komplikationen Gefäß- und Nervenerkrankungen und in der Folge zu einer weiter zunehmenden Depressivität - ein Teufelskreis.
In Deutschland leiden mindestens fünf Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression und bis zu acht Millionen an Diabetes. Die Zahl der Doppelerkrankungen steigt rapide: "Wir gehen davon aus, daß inzwischen jeder vierte Diabetiker unter depressiven Symptomen leidet und bei jedem achten Patienten eine klinisch relevante Depression vorliegt", sagt Psychodiabetologe Bernd Kulzer vom Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim. Nach diesen Berechnungen sind eine Million Menschen doppelt erkrankt.
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Anmerkung von migraeneinformation.de:
Weite Teile der Ausführungen könnten fast wörtlich auf Migräne übertragen werden.