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Den Kopfschmerz per Skalpell besiegen [Allgemein]
18 Nov 06
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Die Entfernung eines Gesichtsmuskels soll manchen Migräne-Patienten helfen. Viele Mediziner sind aber skeptisch |
Ende der Neunzigerjahre machte der US-amerikanische Schönheitschirurg Bahman Guyuron eine merkwürdige Entdeckung: Mehrere Patienten, denen er die Zornesfalten über der Nasenwurzel wegoperiert hatte, erzählten ihm, dass ihre Migräne-Attacken seit dem Eingriff wie weggeblasen seien. Im Jahr 2000 stellte er den Befund in der angesehenen Fachzeitschrift Plastic and Reconstructive Surgery vor.
Der deutsche Chirurg Thomas Muehlberger, der zu diesem Zeitpunkt in den USA arbeitete, wurde auf das Verfahren aufmerksam und brachte es nach Berlin. Seither hat er hier mehr als zweihundert Migräne-Patienten operiert, darunter etwa zwanzig Kinder. Immerhin ein Drittel aller Patienten soll anschließend beschwerdefrei gewesen sein. Etwa die Hälfte soll eine deutliche Linderung erfahren haben: "Kündigt sich jetzt bei diesen Patienten eine Attacke an, schlucken sie nur noch eine Aspirin-Tablette und gehen weiter ihrer Arbeit nach", sagt Muehlberger.
Derartige Resultate, die von dem Team um Guyuron in etwa bestätigt werden, ermutigten den Plastischen Chirurgen und einige Kollegen, darunter Neurologen, Anfang dieses Monats das Migräne-Chirurgie-Zentrum (MCZ) zu eröffnen. Das Zentrum, das zu den DRK-Kliniken Berlin Westend gehört, ist das erste seiner Art in Deutschland. Kommenden Monat werden zusätzliche Beratungszentren in München und Düsseldorf ihre Tore für Patienten öffnen.
In Deutschland leiden etwa acht Millionen Menschen an Migräne, einem starken, meist halbseitigen Kopfschmerz, der oft von Schwindel, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet ist. Neurologen gehen davon aus, dass es sich um eine erbliche Krankheit handelt. "Bei den Betroffenen sind die Nervenzellen im Schmerzzentrum des Gehirns auf Grund eines genetischen Defekts für bestimmte Substanzen weniger durchlässig", erläutert Uwe Reuter, der Leiter der Kopfschmerzambulanz der Berliner Universitätsmedizin Charité. Dass ein chirurgischer Eingriff die Migräne besiegen kann, leuchtet dem Mediziner daher nicht so recht ein.
Doch der Erfolg scheint Muehlberger Recht zu geben. Weltweit haben sich mittlerweile mehr als tausend Migräne-Patienten unters Messer begeben, vor allem in den USA, Österreich und Deutschland. Bei der etwa einstündigen Operation werden die beiden bohnenförmigen Muskeln unterhalb der Augenbrauen, die sogenannten Korrugatoren, entfernt (siehe Grafik). Die Muskeln haben normalerweise nur eine Funktion: Ziehen sie sich zusammen, entstehen die senkrechten Falten über der Nasenwurzel. "Bei manchen Menschen scheint der Muskel aber auf zwei Äste des Trigeminus-Nervs zu drücken - und das kann offenbar Migräne verursachen", sagt Muehlberger.
Der Mediziner selbst warnt aber vor übertriebenen Hoffnungen: Nur etwa jeder vierte Migräne-Patient komme für die Operation in Frage. Welche Patienten das sind, wird anhand einer Untersuchung mit dem Nervengift Botulinumtoxin, kurz Botox, ermittelt. Dabei werden den Patienten geringe Mengen Botox in die Korrugator-Muskeln gespritzt, wodurch diese mehrere Wochen lang lahmgelegt sind. "Nur wenn sich der Zustand der Patienten durch diese Behandlung dramatisch verbessert, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden", sagt Muehlberger. Rätselhaft ist für den Chirurgen bislang noch, warum etwa jeder achte Patient, der auf Botox anspricht, von der anschließenden Operation trotzdem nicht profitiert.
Weitere Infos finden sich hier.
Anmerkung von migraeneinformation.de:
Etwas unklar sind die Zahlen zu den Erfolgen der Behandlung. Zunächst heißt es, es kommen nur ca. 25% aller Migränebetroffenen für die Operation in Frage. Wer das ist, werde mit Botox ausgetestet. Durch die Behandlung selbst sollen 1/3 der Operierten beschwerdefrei sein, immerhin 50% soll eine deutliche Besserung erfahren. 50% von 25% sind nur noch 12,5% aller Migränebetroffenen, d. h. jeder Achte.
An anderer Stelle heißt es, es sei unklar, warum 8% der Operierten überhaupt keine Wirkung der Operation erlebten. Es wird nicht klar, wie diese 8% im Rahmen aller Behandelten einzuordnen sind. Möglicherweise ist gemeit: 33% sind nach der Operation beschwerdefrei, 50% erleben eine deutliche Verbesserung der Symptomatik. Bei 42% (die Differenz zwischen 50 und 8%) zeigt sich irgendeine leichte Verbesserung (oder auch Verschlechterung).
Sehr ärgerlich ist wieder der Hinweis, dass es sich bei Migräne gemäß Neurologie um eine erbliche Erkrankung handelt. Wer nicht einmal eine Erbkrankheit von einer Erkrankung mit genetischer Disposition unterscheiden kann, sollte überhaupt keine Patienten behandeln.
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