Wenn es um Migräne und Ernährung geht, dann dominieren z. Z. ganz klar die Auslass- und Ausschlussdiäten, obwohl deren Erfolgsaussichten allgemein als gering eingeschätzt werden. Dies zeigen sehr deutlich auch die entsprechenden Ausführungen der DMKG zum Thema.
Die Diskussion um Migräne ist allgemein sehr Trigger-orientiert: Es gilt die Trigger herauszufinden und in der Folge zu meiden, egal ob es sich um Orangen oder Zigarettenrauch handelt.
Typische Bücher dieser Richtung sind z. B.: - Stefanie Braun: Abwechslungsreiche Diät bei Migräne
- Ricki Ostrov: Kopfschmerzen & Migräne - Ratschläge und Rezepte für ein schmerzfreies Leben
In der Regel werden solche Bücher von heilpraktisch orientierten Autoren geschrieben, die aus irgendeinem Grund glauben, dass es grundsätzlich Sinn macht, eher wenig Fleisch zu essen.
Leider wird bei Auslassdiäten sehr häufig übersehen, dass selbst unter der Annahme einer Trigger-gesteuerten Migräne ein Nahrungsmittel auch dann ein Trigger sein kann, wenn es eigentlich allergiefrei oder sogar Ursache-beseitigend ist.
Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn bei dem Betroffenen eine Darmpilzerkrankung vorliegt. Diese Darmpilze leben von den mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydraten. Bleiben nun die Kohlen-hydrate aus, wird zusätzlich noch Nystatin (ein Mittel gegen Darmpil-ze) verabreicht bzw. werden über die Nahrung Bakterien oder Pilze (zum Beispiel in Joghurt, Käse) aufgenommen, die mit den schädlichen Darmpilzen in Konkurrenz stehen, dann kann es zu einem massenhaften Absterben der Darmpilze kommen. Die dabei durch die Pilze ausgeschiedenen Stoffwechselprodukte sind giftig und können für den Patienten als Trigger wirken, obwohl überhaupt keine Trigger über die Nahrung aufgenommen wurden. Das genaue Gegenteil war eigentlich der Fall. Der Patient schließt dann etwa, dass er Joghurt meiden sollte, weil dies ein Trigger ist, in Wirklichkeit leidet er unter einer pathologischen Überwucherung der Darmflora, die die Probleme verursacht.
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