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 | Johanna 10 Beiträge
Fr, 21 Okt 2016 09:42
| Schwierigkeiten bei Ernährungsumstellung
Hallo zusammen!
Vielleicht erst kurz zu mir: Ich bin Johanna, 36, Mutter von zwei Kindern und leide seit 6 Jahren unter Migräne (ohne Aura). Nach dem zweiten Kind, das jetzt ein Jahr alt ist, hat es sich wieder verschlimmert, nachdem ich vorher immer nur 1-2 mal im Jahr Migräne hatte. In den schlimmsten Phasen hatte ich jede Woche mindestens zwei Tage höllische Schmerzen. Gepaart mit wenig Schlaf nachts und dem Stillen war das wirklich eine heftige Zeit. Inzwischen ist es zum Glück nicht mehr ganz so häufig. Ich würde auf jeden Fall gerne ganz davon loskommen und informiere mich daher darüber, welche natürlichen Hilfsmittel es gibt. Will einfach nicht dauerhaft auf Triptane angewiesen sein.
Nun lese ich schon eine Weile hier mit und habe mir auf Rat einer Bekannten auch das Buch von Carena Barkawi - Die Grissini Falle angeschafft. So ganz traue ich mich aber an die Diät noch nicht dran. Momentan versuche ich im Alltag einfach Kohlenhydrate so gut es geht zu meiden, vor allem Zucker und Obst, viele proteinreiche Lebensmittel zu essen und mindestens zwei Mal die Woche joggen zu gehen. Habe ich mir allerdings nicht so schwer vorgestellt und daher auch leider nicht 21 Tage durchgehalten. Bislang hat sich leider auch nichts spürbar verbessert. Aber wahrscheinlich müsste ich es doch sehr streng angehen, um einen richtigen Erfolg zu erzielen?
Wahrscheinlich kann man auch jetzt nicht pauschal sagen, was mir wirklich helfen würde. Bei jedem ist die Migräne ja anders und jeder muss für sich sein eigenes Rezept finden, was ihm hilft. Würde mich trotzdem über Ratschläge freuen und wünsche bis dahin erstmal einen schmerzfreien Start ins Wochenende :)
LG Johanna
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Editiert: Fr, 21 Okt 2016 09:50 von Johanna |
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Jewel2 430 Beiträge
Fr, 21 Okt 2016 10:07
| re: Schwierigkeiten bei Ernährungsumstellung
Hallo Johanna,
Basis der Ernährungsumstellung hier ist nicht nur kh-arm, sondern VOR ALLEM fettreich. Davon schreibst Du nichts. Isst Du denn mehr Fett also vorher?
Vielleicht würde es Dir helfen, eines der Bücher von Peter Mersch oder Wolfgang Lutz zu lesen.
Und leider realisiert man seine üppige KH-Aufnahme meist erst wirklich, wenn man sein Essen einige Zeit lang aufschreibt und die KH zusammenzählt. Mir zumindest geht das so. Ich nutze hierzu online fddb.
Du solltest unter 60 g KH am Tag bleiben. Wenn Du normale Portionen Brot, Nudeln, Reis etc. isst dürfte das schwierig sein.
Für eine Umstellung des Körpers müsstest Du möglicherweise wirklich strenger sein. Aber man kann das auch langsam einschleichen, damit hast Du ja schon begonnen
Alles Gute,
Jewel
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arvi 1.207 Beiträge
Fr, 21 Okt 2016 15:17
| re: Schwierigkeiten bei Ernährungsumstellung
Liebe Johanna,
Jewel hat recht, wir essen hier mit viel Fett. Proteinreiche Ernährung mit wenig Fett kann auch eine recht hohe Insulinausschüttung bewirken. Und die wollen wir ja flach halten, um den Blutzucker zu stabilisieren. Außerdem kann es zur Eiweißverzuckerung kommen, denn der Körper kann auch aus Proteinen Glucose herstellen. meiner Meinung nach aktiviert Barkawi die Fettverbrennung über eine massive Kalorienreduktion.
Triptane haben die böse Eigenschaft, Anfälle häufiger werden zu lassen und führen u.U. in einen Teufelskreis. Es ist nicht so einfach, dann da wieder rauszukommen. Gut auf das Körpergefühl achten, auf Entspannung, Wohlbefinden und Genuß. Kaffee und Medikamente, die den Sympathikus aktivieren, sind auch kritisch. Trotzdem kann Kaffee in Maßen auch wieder hilfreich sein. Nächtlich ausreichend erholsamer Schlaf ist wichtig. Manchmal braucht es auch eine kurzzeitige Cortisonstoßtherapie.
Viele Grüße
arvi
P.S. Weitere Punkte habe ich als Antwort bei Kamila geschrieben.
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Johanna 10 Beiträge
So, 23 Okt 2016 21:06
| re: Schwierigkeiten bei Ernährungsumstellung
Hallo ihr beiden und danke schonmal für die hilfreichen Antworten!
Zum Fett: Auf Rat meines Arztes hin versuche ich, möglichst viel pflanzliches Öl in die Rezepte einzubauen, etwa Schafskäse, Tomaten und Oliven mit reichlich Olivenöl und Kräutern oder fetthaltiger Fisch wie Makrele, Lachs und Butterfisch. Trotzdem verlangt mein Körper danach immer nach meinem heißgeliebten Butterbrot, selbst wenn ich danach eigentlich satt bin.
Ist also vermutlich auch eine psychische Sache, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Tja, der klassische innere Schweinehund, den ich nach und nach überlisten muss, vermute ich. Oder wie Arvi es bei Kamilla treffend und wissenschaftlich ausdrückt: Der Körper muß auch lernen, Fette zu verarbeiten und Ketonkörper zu nutzen.
Wie kommt ihr denn auf die 60g KH am Tag?
Auf Kaffee versuche ich schon weitgehend zu verzichten, aber ohne einen kleinen am Morgen komme ich meist doch nicht aus dem Bett. Werde auf jeden Fall versuchen, mir alles genau aufzuschreiben, was ich über den Tag zu mir nehme und dann mal nach dem Ausschlussverfahren vorgehen.
Könnt ihr ein bestimmtes der Bücher empfehlen?
Habe mir jetzt noch "Migräne ade!: Das neue Migräneverständnis nach Dr. Selz" bestellt und bin schon gespannt.
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Editiert: So, 23 Okt 2016 21:09 von Johanna |
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Emmatje 30 Beiträge
Mo, 24 Okt 2016 14:14
| re: Schwierigkeiten bei Ernährungsumstellung
Johanna,
Du solltest auf ZWEI Aspekte achten:
1. FETTREICH, wie arvi bereits schrieb, und
2. PROTEINE = moderat
Wer zuviel Protein isst, stellt sich selbst ein Bein, denn diese werden, vereinfacht ausgedrückt, "verzuckert".
Die grobe Formel für die Ketose ist relativ simpel:
75% Fett
20% Protein
5 % KH
Bewegung hat einen enormen Einfluß - wer sich viel bewegt, kann mehr KH essen, ohne deshalb aus der Ketose zu fliegen.
Die meisten Umstellenden stolpern über die Fett-Schwelle, sie essen einfach zu wenig gute Fette wie VCO.
Auf Kaffee musst Du gar nicht verzichten - trink ihn (oder auch schwarzen Tee) doch einfach für einen guten Start in den Tag als bullet proof coffee/tea.
Mein persönliches Rezept sieht so aus:
Kaffee / Tee
3/4 EL VCO (GUTES Virgin Coconut Oil, z.B. von Dr. Goerg)
3/4 EL WEIDE (!!) Butter (Weidebutter enthält ein erheblich gesünderes Nährstoff-Verhältnis. Kerrygold beispielsweise ist Weidebutter)
mit dem Stabmixer/Zauberstab oder einem Aufschäumer verquirlen.
Ich gebe dann noch erhitzte Sahne zum Gebräu.
Ersetzt locker eine Mahlzeit.
Barkawi halte ich für gequirlten Stuss. Warum? Weil diese Extremform schlicht und ergreifend einen so massiven inneren Widerstand auslösen MUSS, dass die Wahrscheinlichkeit durchzuhalten sehr überschaubar sein dürfte. Darüber hinaus MUSS das auch niemand so durchexerzieren, es geht schonender und vor allem leckerer, wenn man sich an die einfachen Regeln der ketogenen Ernährung hält.
Wenn Du jetzt mal hier ein bisschen, mal da ein bisschen weniger KH isst, ist das vermutlich der Grund, warum Du keine Veränderung bewirkst, denn: das reicht nicht. Nicht für die Ketose, und schon gar nicht für einen Zucker-Entzug. Der ist aber meines Erachtens notwendig und vor allem extrem hilfreich.
Der Organismus muss erst wieder lernen, Ketonkörper herzustellen und damit klar zu kommen. Das ist ein Prozess, und er braucht individuell lange.
Die Migräne wiederum heilt auch nicht von heute auf morgen aus. Es ist wichtig, der Sache Zeit zu geben, und die dafür notwendige Geduld und Konsequenz aufzubringen.
Halbherzig hier ein bisschen, da ein bisschen bringt meines Erachtens nichts. Ich hatte mir selbst einen Zeitraum von 6 Monaten verordnet, um die Ketose zu testen, und war während dieser Periode absolut konsequent. Ich hatte dadurch aber relativ zügig eine derart signifikante Verbesserung, dass ich dabei geblieben bin, inzwischen seit zwei Jahren.
Irgendwann werde ich, wie Peter beispielsweise, auch mal wieder hier eine Kartoffel, da eine Portion Reis oder Nudeln essen. Irgendwann wird mein Organismus das vielleicht tolerieren, ab und zu. Derzeit bleibe ich weiterhin konsequent bei meiner Ernährung, denn mein Ziel ist es, die Migräne weitgehend aus meinem Leben zu elimieren. Noch dazu empfinde ich diese Ernährungsform als einfach, lecker und vor allem wohltuend.
Ich wünsche Dir, dass Du den Packan schaffst und dann ebenso profitieren kannst.
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Johanna 10 Beiträge
Mi, 26 Okt 2016 10:33
| re: Schwierigkeiten bei Ernährungsumstellung
Danke auch für deine Tipps, Emmatje!
Das klingt mir fast so, als wäre das Verhältnis von Proteinen und Fett bei mir das Problem. Es fällt mir auf jeden Fall leichter, Zucker und Obst wegzulassen als Milch- und Getreideprodukte.
Es beruhigt mich auf jeden Fall, dass ich nicht die einzige bin, die das Prinzip von Barkawi ziemlich schwierig findet. Andere mögen das ja so durchziehen können, aber ich bin dafür einfach nicht diszipliniert genug und zu sehr Genussmensch. Außerdem sehe ich den Jojo-Effekt ja jetzt schon an den Heißhungerattacken, die der komplette Entzug bei mir auslöst. Werde jetzt mal mit der empfohlenen Zusammensetzung mit 5% KH versuchen.
Zum Stichwort Bewegung:
Ich habe jetzt mit dem Schwimmen angefangen und gehe bei jeder kleinen "Sünde" danach eine Stunde auf den Crosstrainer. Damit geht es mir schon besser.
An Kokosöl habe ich mich bisher noch nicht rangetraut, weil ich leider einen recht empfindlichen Magen habe. Aber ich kann es ja erstmal in einer kleineren Dosis versuchen.
LG Johanna
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Editiert: Mi, 26 Okt 2016 10:36 von Johanna |
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Gretchen 185 Beiträge
Mi, 26 Okt 2016 13:07
| re: Schwierigkeiten bei Ernährungsumstellung
An Kokosöl habe ich mich bisher noch nicht rangetraut, weil ich leider einen recht empfindlichen Magen habe. Aber ich kann es ja erstmal in einer kleineren Dosis versuchen.
LG Johanna |
Hallo Johanna,
Kokosöl sollte sowieso langsam eingeschlichen werden.
Es wird ganz anders verstoffwechselt als andere Fette.
Das muß der Körper erstmal lernen, sonst kann es zu Durchfall kommen.
Liebe Grüße
Gretchen
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