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 | Migräne-Forum (www.migforum.de). | |
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 | THEMA
 | apju 56 Beiträge
Fr, 24 Jan 2020 17:43
| Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Hi Leute,
siehe Thema! Ich kam darauf, weil mir aufgefallen war, dass meine Mutter seit geraumer Zeit nicht mehr von Kopfschmerzen geplagt wird, die ich der Migräne zugeordnet habe. Sie hat sie zwar mit Novalgin in den Griff bekommen im Regelfall, die tauchten aber relativ oft auf.
Sie meinte, es läge an den Herzmedikamenten. Der Kardiologe, dem ich eine Liste mit ihren Medis hinhielt, meinte, das könne nur der Betablocker sein. Betablocker habe ich drei versucht; sie bewirken, dass ich nicht so schnell ausflippe, aber eher wenig gegen Migräne.
Also, frustrierende Antwort.
Dann habe ich auf Betreiben meiner inneren Stimme ihre Medikamente gegoogelt. Und Bingo! Der Arzt ist nicht up to date, nicht einmal in seinem Fach. Meine Mutter nimmt nämlichCandesartan. Da findet man eine finnische Migränestudie, die das als Prophylaxe untersucht hat. Es wird sogar so schon eingesetzt, bei uns wohl nur "off label". Diese Studie ging 2014 durch alle medizinischen Käseblättchen. Zeitlich passt das Candesartan bei meiner Mutter auch besser zum Verschwinden der Kopfschmerzen als der (Wechsel) des Betablockers. Betablocker nimmt sie schon seit Jahrzehnten.
Ich werde das mit meiner HÄ Anfang Februar mal besprechen. Was mich bisschen stört, ist der Hinweis, den ich las, Candesartan würde sich nicht so gut mit Ibu vertragen (wg Nieren), und das ist mein einziges Schmerzmittel.
Aber wenigstens ist wieder Licht am Ende des Tunnels.
LG
apju
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Juli 720 Beiträge
Mo, 13 Apr 2020 14:39
| re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Liebe apju, wie ging es weiter mit dem Candesartan? Hast Du es schon ausprobiert?
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apju 56 Beiträge
Mo, 04 Mai 2020 13:16
| re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Hi Juli, sorry für die späte Antwort, hatte eine Weile nicht mehr vorbeigeschaut.
Also, ich war bei meiner (neuen) HÄ, die ich zu dem Versuch überreden konnte. Eine bei Migräne gebräuchliche Alternative zu Candesartan ist Telmisartan. Das hat sie mir in einer (viel zu) kleinen Packung verschrieben, ich wollte aber mit dem Ausprobieren bis zum Urlaub im Mai warten.
Meine Bedenken waren ja grundsätzlicher Art: Mein Arzt weiß nicht wirklich Bescheid, wie soll also dosiert werden? Ich habe keinen zu hohen Blutdruck und nehme schon einen Betablocker - funktioniert das?
Als erstes habe ich meinen Cousin "konsultiert". Der ist Mediziner und schafft in der Forschung bei Böhringer Ingelheim, im Bereich der Herzmedikamente (!). Daraufhin erzählte er mir, wie er seinen Stress mit irgendeiner bla,bla,bla-Methode in den Griff gekriegt hat. Danke, Thema verfehlt, setzen!
Dann habe ich abgewartet und nicht weiter "geforscht", weil der Februar wie der Januar weiterhin gut war, meines Erachtens dank der Akupressurmatte. Es folgte eine ziemlich schlimme Zeit mit üblen Kopfschmerzen tagelang aufgrund Gastritis, dann wieder häufiger Migräne, aber nicht so stark, bis Gründonnerstag, da waren die weiteren Symptome der Migräne extrem heftig und ich ziemlich verzweifelt. Dem folgte diese superstabile Wetterphase und entsprechend stabil war mein Kopf für zwei Wochen.
Tscha, und dann ging es am 28.04. wieder los und seit dem Tag hatte ich zwei Tage ohne Migräne.
Also habe ich mich wieder meinen Sartan-Fragen zugewandt und gestern auch ohne Urlaub dann mutig damit angefangen. Einfach mal die 20 mg-Tablette, die wohl die niedrigste beim Telmisartan ist, genommen. Ich hatte in dem Kieler Forum gefunden, dass die Gefahr, dass der Blutdruck in den Keller gehen könnte, relativ gering ist und auch beide Medis nebeneinander genommen werden. Doof fand ich es zu lesen, dass es einigen geholfen hat, aber nicht auf Dauer.
Aber vielleicht habe ich ja Glück wie meine Mutter, ich darf halt die Hoffnung nicht aufgeben.
LG
apju
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Juli 720 Beiträge
Mo, 04 Mai 2020 14:08
| re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Liebe apju,
danke für Deinen Bericht und Deine Antwort.
Da haben sich die Ärzte ja mal wieder von ihrer Glanzseite gezeigt...meine Güte!!!
Zum Glück hattest Du die Idee und den Mut, auf eigene Faust zu recherchieren - interessant, dass Du dann im Kieler Forum fündig geworden bist.
Ich halte Dir die Daumen, dass es wirkt und hilft. Berichte bitte wieder!
Liebe Grüße!
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apju 56 Beiträge
Mo, 04 Mai 2020 17:20
| re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Juli, wenn man in dem Kieler Forum nach den richtigen Namen der Präparate sucht, findet man Aussagen darüber, dass dort Leute bereits vor mehr als 10 Jahren mit Prophylaxe mittels Sartanen angefangen haben. Häufig taucht der Name Micardis auf.
Irgendwie komme ich mir ärztlich total schlecht versorgt vor.
Vorhin telefonierte ich mit einem alten Schulkameraden, der Psychiater beim Gesundheitsamt ist. Der konnte mir nichts zu den Sartanen bei Migräne sagen, beschrieb mir aber, wie mein Betablocker wirkt (ich hab kein Wort verstanden). Er erwähnte dabei, dass es eine Nebenwirkung von Propranolol sein kann, dass man schneller "außer Puste" kommt. Daraufhin habe ich mir den Beipackzettel gründlich angeschaut und alle möglichen Nebenwirkungen zur Kenntnis genommen (mache ich ja grundsätzlich nicht). Jetzt weiß ich endlich, wieso ich seit Jahren dank Muskelschmerzen und kurzem Atem so schlecht die Treppen hochkomme!!! Gut zu wissen! Echt ey, einem Patienten den Betablocker erhöhen und fast zeitgleich ihn zum Spezialisten schicken, ob er vielleicht Rheuma hat. Ich fasse es nicht, wieso habe ich immer so ein Pech mit den Ärzten?
Aber meine Mutter hat auch vom Lungenfacharzt eine chronische Bronchitis (ständige Hustenanfälle) bescheinigt bekommen, die dann aber mittels Wechsel des Betablockers sofort verschwand. Vielleicht sollten die Ärzte häufiger die Beipackzettel lesen, und nicht die Patienten?
Oder vielleicht mehr computergestütze Diagnostik? Der Arzt gibt alles ein und der Computer blinkt auf und weist daraufhin, dass eine Nebenwirkung oder Wechselwirkung geprüft werden soll. Wie bei manchen Laborzetteln: "Hinweis auf...".
Trotzdem hat mich das jetzt beruhigt, was meine Beschwerden beim Treppensteigen angeht.
LG
apju
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apju 56 Beiträge
Fr, 18 Sep 2020 14:07
| re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
@juli:
Hi Juli,
bei mir hat das Sartan bislang noch nicht viel geholfen. Es kann aber auch einfach sein, dass die Dosis zu gering ist.
Ich hatte ja verschiedene Ärzte im Bekannten- und Verwandtenkreis angesprochen und die "hilfreichste" Antwort war tatsächlich: Probier es einfach aus.
Dann hat eine Freundin das Internet durchforstet und hat mir einen Arzt aufgetan (Privatpraxis, binnen 1 h Stunde zu erreichen), den ich Mitte August aufgesucht habe. Was soll ich sagen, nach langer Zeit mal jemand, der systematisch und logisch vorgeht.
Er fand das mit dem Sartan-Versuch sehr vernünftig, aber nicht die konkreten Versuchsbedingungen: Wegen der Dosis murmelte er leise was von "homöopathisch" in seine Maske, und wann ich das nehmen würde? Ich hatte Weisung der HÄ, es morgens zu nehmen. Da hat er beinahe "nein" gebrüllt: "Sie haben mir doch gerade gesagt, Sie wachen mit Migräne auf, da macht es keinen Sinn, es morgens zu nehmen, da ist doch am wenigsten davon im Körper. Haben Sie der Hausärztin nicht erzählt, dass Sie mit Migräne wach werden?" Hab ich natürlich, das kommt immer beim Thema "Triptane wirken nicht" zur Sprache. Aber bisher hat noch kaum einen Arzt wirklich interessiert, was ich über Migräne erzählt habe.
Also habe ich das mit der Einnahme schon mal geändert auf Einnahme zur Nacht. Erhöhen wollte er noch nicht, weil er noch weiter klären will, was wann wie Migräne bei mir auslöst. Ich hätte eine sehr schöne Gemengelage bei den Kopfschmerzen (da hat er recht).
Was denn die 24-h-Messung des Blutdrucks ergeben hätte? Tscha, so was hatte ich noch nicht (ich laufe bei den Ärzten ja als "die mit dem schön niedrigen Blutdruck" rum). "Wieso denn nicht? Wenn Sie mir erzählen, dass der Migräneanfall bei Ihnen zwischen 3-4 und 6 Uhr entsteht, ist doch völlig klar, dass es bei der Umstellung des Körpers von Nacht- auf Tagbetrieb passiert." Er meinte, dass Blutdruckspitzen um diese Zeit Migräne auslösen könnten, dann wäre ein Sartan eventuell genau das Richtige.
Ich denk: Ja klar, ich und Blutdruckspitzen, die ich immer mit niedrigem Blutdruck unterwegs bin!
Dann bekam ich noch zu hören, ich sei schief (ich weiß), es könnte sein, dass Spannungskopfschmerzen von der HWS Migräne triggerten. Was das Röntgen der HWS gebracht hätte? Na ja, nicht mehr so dolle Bandscheiben hatte mal ein Röntgenbild vor 15 Jahren gezeigt.
Ich habe also Hausaufgaben aufbekommen: Nacken mit Wärme behandeln und Übungen sowie jeden Morgen als erstes den Blutdruck messen.
Zwischenergebnis nach vier Wochen:
- Die Übungen haben leider Kopfschmerzen verursacht, daher habe ich damit aufgehört und mir nen Physiotherapeuten gesucht, außerdem die HWS röntgen lassen: Bingo, ich hab ne Fehlstellung der HWS!
- Mein Blutdruck (jedenfalls der erste Wert) ist deutlich, deutlich höher, wenn ich mit Migräne wach werde. Er geht dann aber irre schnell wieder runter. Jedenfalls "Blutdruck morgens am höchsten und er steigt noch zwei Stunden", wie ich an mehreren Stellen gelesen habe, ist nicht: Bei mir steigt der Blutdruck nicht mehr. Inzwischen kann ich morgens meinen Blutdruck recht sicher abschätzen, einfach anhand dessen, ob und wie mein Kopf weh tut und wie wach ich mich fühle. Werde ich mit klarem Kopf wach und fühle mich auch schon wach, dann ist er niedrig. Ich mach da morgens jetzt immer ein Schätzspiel draus. Heute morgen lag ich wieder total richtig.
Das ist alles sehr spannend, die Fortsetzung folgt im Oktober, da habe ich den nächsten Termin. Jetzt habe ich erstmal am Montag den Termin bei der Physio (die war vorher im Urlaub) und schaue mal, ob ich die HÄ wegen einer 24-h-Blutdruckmessung anhaue.
Der Arzt sagte zwar zum Schluss, ich solle mir nicht zu viel Hoffnung machen, aber er hat immerhin das Licht am Ende des Tunnels angemacht. Und das ist schon was.
LG
apju
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Aprikose 1.037 Beiträge
Mi, 25 Aug 2021 18:15
| re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Liebe apju,
wie ist es bei Dir mit den Sartanen weitergegangen?
Mein Blutdruck ist inzwischen erhöht und ich bekomme Betablocker, vertrage sie aber nicht so gut und in Bezug auf die Migräne bringen sie auch nichts.
Deshalb überlege ich, meinen Arzt beim anstehenden Gespräch zur Umstellung auf Candesartan anzusprechen.
Liebe Grüße
Aprikose
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muri 401 Beiträge
Sa, 28 Aug 2021 21:10
 | re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Hallo Zusammen,
Aprikose, du erinnerst dich bestimmt noch an mich...
Das letzte Jahr war migränetechnisch die Hölle, ich war auch mehrere Monate krank geschrieben.
Zum Glück konnte ich im Juni eine Reha machen. Dort habe ich Candesartan als Prophylaxe bekommen. Angefangen mit 4mg, nach einer Woche 8 mg. Zieldosis ist 16mg, aber ich komme prima mit 12mg hin. Bin seit fast 6 Wochen aus der Klinik und hatte erst einmal Migräne. Mache wohl auch sooft es geht autogenes Training und habe mein Verhalten auch geändert.
Dieser Rehaaufenthalt war meine Rettung! Kann ich jedem nur empfehlen. Ich war in Bad Zwesten, das war wirklich klasse dort.
Versucht es einfach mal mit Candesartan, Betablocker hatten mir auch nie geholfen.
Ich wünsche euch viel Erfolg,
liebe Grüße Muri
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Susa 128 Beiträge
So, 29 Aug 2021 11:32
| re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Hallo Miri, hallo Aprikose
Das hört sich ja vielversprechend an mit dem Candesartan. Ich selbst habe vor vielen Jahren Betablocker bekommen, anfänglich wirkten sie gut nach ein paar Monaten nicht mehr. Ich habe in der Einnahmezeit von einem halben Jahr ca. Fünf Kilo zugenommen, das ist schlimm. Meine Frage welche Erfahrungen habt ihr mit dem Sartan/Candesartan bezüglich Gewichtszunahme? Ganz liebe Grüße Susa
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muri 401 Beiträge
Mo, 30 Aug 2021 12:53
 | re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Hallo Susa,
ehrlich gesagt, finde ich es schlimm fast jeden Tag Migräne zu haben. Da nehme ich 5kg gerne in Kauf wenn es mir dadurch sehr viel besser geht.
Ich nehme das Candesartan erst seit 2 Monaten und hoffe, dass die Wirkung sehr lange anhält.In den 2 Monaten habe ich nichts zugenommen.
Viele Grüße
Muri
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muri 401 Beiträge
Mo, 30 Aug 2021 13:06
 | re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Hallo Susa,
ehrlich gesagt, finde ich es schlimm fast jeden Tag Migräne zu haben. Da nehme ich 5kg gerne in Kauf wenn es mir dadurch sehr viel besser geht.
Ich nehme das Candesartan erst seit 2 Monaten und hoffe, dass die Wirkung sehr lange anhält.In den 2 Monaten habe ich nichts zugenommen.
Viele Grüße
Muri
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Susa 128 Beiträge
Mo, 30 Aug 2021 18:36
| re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Hallo Muri
Ja ich weiß wie schlimm es ist jeden Tag Migräne zu haben. Es ist toll dass es bei dir wirkt, da würde ich auch einige Kilos mehr akzeptieren. Bei mir war es eine lange Reihe von Versuchen mit Antidepressiva, nochmals Antidepressiva und Betablocker, wirkte halt nix. Ich habe nur zuverlässig auf jedes Medikament zugenommen, das hat mich sehr frustriert.
Wünsche dir weiterhin, dass es so bleibt und der Erfolg anhält.
LG aus Bayern
susa
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muri 401 Beiträge
Di, 31 Aug 2021 12:08
 | re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Hallo Susa,
dann wäre es doch eine Option für dich auch mal das Sartan zu probieren.
Alles andere hat bei mir nämlich auch nicht funktioniert.
Ich drücke dir die Daumen und danke für deine lieben Wünsche.
Viele Grüße
Muri
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apju 56 Beiträge
Do, 02 Sep 2021 00:17
| re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
@Juli und Aprikose (und Interessierte):
Ich nehme seit Dezember das Telmisartan in der doppelten Dosis, also morgens und abends. Vom Blutdruck her vertrage ich es gut, aber ob es viel beim Kopf geholfen hat, glaube ich nicht.
Zu dem Arzt, von dem ich erzählte, war ich noch einmal hin und einmal noch zur Video-Sprechstunde. Beim zweiten Mal erzählte er was anderes als beim ersten Mal und sein Focus auf meine Halswirbelsäule passt nicht zu meinen Erfahrungen: Noch nie hat irgendeine Therapie, ob Atlas, manuell, oder wie die alle heißen, wirklich geholfen. Auch die Physio, bei der ich letztes Jahr war - und die fand ich richtig gut - konnte gegen die Kopfschmerzen nicht wirklich viel tun. Sie meinte schon relativ früh, das Problem hänge bei mir mit dem Stoffwechsel zusammen.
Zwischendrin hat dann wieder mal der Magen sich massiv beschwert und ich dachte, mach mal was Gutes für Magen und die Galle. Bisschen Artischocke, und Kaffee durch schwarzen Tee ersetzt. Letzteres findet mein Bauch gut, aber wirklich dolle ging es mir beim Kopf nicht. Vor allem Frühjahr und Sommer waren ziemlich übel, vor allem der Wetterwechsel, der bei mir triggert.
Und immer mal wieder habe ich über den Professor nachgedacht, der sich nicht einmal sicher war, dass ich Migräne hätte. An der Stelle war aber ein Denkfehler bei ihm, denn dass ich nicht mehr richtig pochende Kopfschmerzen habe und trotz Migräne wenigstens zeitweise aufstehen kann, kann einfach am Betablocker liegen. Das würde auch zeitlich passen, dass das heute nicht mehr so ist wie noch vor 10 Jahren. Ich nehme den zwar schon länger, aber die Dosis wurde erst ca. 2012 erhöht und danach waren Migränetotalausfalltage mit kaltem Waschlappen auf dem Kopf und den ganzen Tag im Bett eher die Ausnahme.
Aber diese Gemengelage bei den Kopfschmerzen bei mir ist ja schon komisch. Ich habe schon länger den Verdacht, vielleicht ist das alles viel enger miteinander verzahnt, als die Ärzte mit ihren Kategorien denken.
Tscha, und seit 2 Wochen denke ich, dass ich viele Hinweise auf meinen Hauptverdächtigten als Auslöser von Kopfschmerzen und Migräne seit Jahren übersehen habe. Es könnte einfach das Histamin sein. Nach Umzug zurück in die Heimat, zurück zu gutem, frisch gekochten Essen, kein Auswärtsessen mehr etc., vor 11 Jahren hatte sich mein Bauch wieder beruhigt; ich dachte eh, dass eigentlich die LI die HI verursacht hätte, also HI gar nicht so schlimm sei. Ich habe nicht einmal Histamin und Kopfschmerzen gedanklich zusammen gebracht, obwohl darüber viel zu lesen ist. Auch bloß migräneartige Kopfschmerzen (und die meiste Zeit sitzen Kopfschmerzen ausschließlich rechts bei mir) können die Folge von zuviel Histamin sein. Und das Meiden von Histamin oder Stoffen, die den Abbau blockieren, kann einfach nicht genug sein, wie ich jetzt verstanden habe. Es gibt auch (außer der bekannten Mastozytose) ein sog. Mastzellenaktivierungssyndrom, bei dem der Körper selbst viel Histamin freisetzt. Bin eher zufällig über das Thema gestolpert.
Vor zwei Wochen habe ich nämlich, außer mit irgendwelchem Darmsanierungsdingsda, auch angefangen regelmäßig abends Cetirizin-Tropfen zu nehmen, und zwar etwas höher dosiert als früher (hab es immer nur genommen, wenn meine Handinnenflächen anfingen zu jucken). Anlass war jetzt, dass ich total zerstochen war und alle Stiche wie irre juckten (Einige Tage vorher hatte ich noch einen Wespenstich unter dem rechten Auge, der das Gesicht so anschwellen ließ, dass ich rechts nicht mehr aus dem Auge schauen konnte.
Meinem Kopf ging es jedenfalls durch das Antihistaminikum fast schlagartig besser, vor allem hatte ich seit dem fast ausschließlich Tage ohne diesen Zustand, den man wohl "brain fog" nennt, also wieder einen klaren Kopf.
Ich hoffe nur, ich bilde mir nicht alles ein und habe wirklich die Lösung gefunden. Ist zwar schwierig, das mit dem Histamin, aber besser als jeden Tag mit Kopfschmerzen und vernebelt rumzulaufen, ist es alle mal.
Drückt mir die Daumen!
Lg
apju
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Aprikose 1.037 Beiträge
Fr, 03 Sep 2021 16:13
| re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Liebe Muri,
klar erinnere ich mich - Du hast mich hergebracht .
Ich werde mit meinem Internisten sprechen und ggf. Candesartan dazunehmen oder ganz wechseln.
Eine Reha oder Kur steht für mich auch an, allerdings habe ich noch nicht raus, wie ich das machen soll. Meine vertrauten Ärzte haben alle aufgehört in den letzten Jahren. Die Homepage von Bad Zwesten sieht ja ganz gut aus, in welcher Abteilung warst Du denn?
Liebe apju
hoffentlich bist Du jetzt auf der richtigen Spur. Histamin und Mastzellen hatte ich auch schon im Blick, bei mir leider ohne Erfolg. Ich bin gespannt, was Du in den nächsten Wochen für Erfahrungen machst.
Liebe Grüße an alle
Aprikose
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apju 56 Beiträge
Fr, 03 Sep 2021 20:55
| re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
@Aprikose:
Was ich sehr angenehm finde, ist, dass ich nachts dank des Cetirizins nicht mehr zwischen 3 und 5 wach werde, sondern meistens durchschlafe. Dabei hatte ich nie den Eindruck, dass es mich müde macht.
Das Wetter ist ja gerade nicht so testtauglich , zu gute Bedingungen, ☀️ und stabil. Und dann habe ich auch noch Urlaub. Aber während ich den letzten Urlaub mit Dauer-Kopfweh antriebslos verbrachte, mache ich jetzt wenigstens mal wieder was. Ich hoffe so sehr, dass es so bleibt.
LG
apju
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muri 401 Beiträge
Mo, 06 Sep 2021 08:31
 | re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Aprikose, ich hatte das letzte Jahr so schlimme Migräne, so das ich 3 Monate krank geschrieben war. In der Zeit habe ich bei der Rentenversicherung eine Reha beantragt.
Erstmal wurde diese abgelehnt, da habe ich Einspruch eingelegt. Danach wurde sie bewilligt.
Die reha kannst du online beantragen. Dein Arzt muss auch etwas dazu schreiben.
Dann gibt es noch die Möglichkeit, dass dich dein Arzt in eine Migräneklinik einweist. Das läuft dann über die Krankenkasse.
Mir hat die Reha wirklich richtig gut getan.
Ich drücke dir die Daumen.
Liebe Grüße
Muri
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Aprikose 1.037 Beiträge
Do, 09 Sep 2021 19:22
| re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Liebe apju,
Deine Mutter nimmt Candesartan und Betablocker zusammen?
Ich war bei einem neuen Hausarzt (tendenziell zum ersten und letzten Mal), der meinte, ich solle meinen Betablocker absetzen und direkt Candesartan, das er mir verschrieben hat, einnehmen.
Man liest aber überall, dass Betablocker ausgeschlichen werden müssen und keinesfalls einfach abgesetzt werden sollten. Ich habe extra nochmal gefragt, aber er sagte, ich solle absetzen und mit 4 mg Candesartan einsteigen.
Bis jetzt habe ich es nicht gemacht, d.h. ich nehme noch die Betablocker und habe mit Candesartan nicht angefangen. Ich warte, bis mein Partner am Wochenende wieder da ist, ich habe ehrlich gesagt Sorge, wenn ich mit einem neuen Medikament allein in der Wohnung bin.
Die Betablocker hatte ich wegen der starken Nebenwirkungen vor 2-3 Wochen von morgens eine ganze und abends eine halbe 23er Tablette auf jeweils morgens und abends eine halbe Tablette reduziert, mein Blutdruck entgleiste ziemlich, ich habe jetzt sogar wieder aufdosiert. Irgendwie ist das alles Teufelszeug....
Liebe Muri,
ich habe nicht nur einen neuen Hausarzt, mit dem ich nicht klarkomme, sondern auch einen neuen Schmerzarzt, mit dem ich ebenfalls nicht klarkomme. Ich bin dort schon etwas länger, ich habe keine Alternative und gehe notgedrungen immer wieder hin. Vielleicht liegt es an mir?? Ich bin vielleicht zu schwierig? Aber ich habe schon so viele Ärzte erlebt, die mich verzweifeln lassen. Irgendwo hingehen, umfassende Diagnose erleben, aufgefangen werden, einen nachvollziehbaren Plan zu bekommen, diese Möglichkeit habe ich momentan nicht. Wie ich an eine Reha komme - keine Ahnung. Ich bin aber dran.
Liebe Grüße
Aprikose
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Aprikose 1.037 Beiträge
Do, 09 Sep 2021 19:27
| re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Ach so, apju, ich wollte noch auf das Thema "Migräne beginnt zwischen 4 und 6 Uhr" eingehen. Das ist bei mir auch so. Mit Betablockern war das anders, da hatte ich fast nie eine nächtliche Migräne, was sehr angenehm war. Sie kam dann im Laufe des Tage und fast genauso oft, leider auch meist sehr schnell. Trotzdem fand ich es toll, morgens kopfschmerzfrei aufzuwachen.
Nach der Reduzierung von 1,5 23er Tabletten auf eine pro Tag kam auch die nächtliche Migräne wieder . Betablocker wirken also schon irgendwie bei mir.
Interessant, dass Cetirizin bei Dir ebenfalls diese Wirkung hat.
Liebe Grüße
Aprikose
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muri 401 Beiträge
Mi, 22 Sep 2021 11:42
 | re: Hat jemand schon mal ein Sartan zur Prophylaxe ausprobiert?
Hallo Aprikose,
hast du das Candesartan probiert?
Mein Kollege (auch Migräniker) war beim Arzt. Dieser hat auch gesagt, er kann sein altes Blutdruckmittel durch Candesartan ersetzen. Das hat er getan, es gab keine Probleme.
Liebe Grüße
Muri
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