Wird über die optimale bzw. artgerechte menschliche Ernährung diskutiert, dann werden meist Rückgriffe auf die Art der Ernährung gemacht, an die sich der Mensch über die letzten 2 Millionen im Wesentlichen gehalten hat. Es wird argumentiert, dass der Mensch vermutlich an diese Art der Ernährung genetisch optimal angepasst ist.
Dabei sollte allerdings eins nicht übersehen werden: Der Mensch hat die letzten 2 Millionen Jahre in der Wildnis überleben müssen und Zivilisation mit völlig veränderten Rahmenbedingungen gibt es erst seit ca. 5.000 Jahren. Seit wenigen Jahren machen wir uns sogar Gedanken darüber, ob nicht die Welt längst überbevölkert ist und es werden in vielen Ländern Maßnahmen zur Verringerung der Geburtenraten diskutiert. In den Wohlstandsländern sind die Geburtenraten längst so niedrig, dass eine Erhaltung der Wirtschaftskraft und des Wohlstandes mit eigenem Nachwuchs nicht mehr möglich ist.
All das war vor beispielsweise 500.000 Jahren noch ganz anders. Da das Leben lebensgefährlich war, achtete jeder Stamm auf eine gesicherte Reproduktion. Eine gebärfähige nichtschwangere Frau - die sich ggf. sogar bewusst gegen eine weitere Fortpflanzung entschieden hatte - muss unter solchen Umständen wohl eher eine Ausnahme gewesen sein.
Mit anderen Worten: In der heutigen Zeit ist die monatliche Menstruation der Frau die Regel (und heißt deshalb auch "die Regel"), in den Millionen Jahren davor war sie wohl eher die Ausnahme, ein Ereignis was vielleicht alle 10 Monate stattfand und was möglicherweise nur als Indikator für die Bereitschaft zu einer erneuten Schwangerschaft gewertet wurde.
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