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 | Ist Migräne heilbar?. | |
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Inhaltsübersicht | |

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Was die Kopfschmerzexperten sagen... | |
In Therapie der Migräneattacke und Migräneprophylaxe (Empfehlungen der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG)) schreiben die Autoren H. C. Diener et. al.:
"Die Tatsache, dass bei der Migräne die Genetik eine wichtige Rolle spielt, erklärt auch, warum die Krankheit selbst nicht heilbar ist. Es ist lediglich möglich, akute Migräneattacken zu behandeln und bei häufigen Attacken eine wirksame Prophylaxe zu betreiben."
Der Pharma-Konzern MSD (Triptan Maxalt) formuliert sogar noch deutlicher:
"Die Tatsache, dass die Vererbung bei der Migräne eine wichtige Rolle spielt, erklärt auch, warum die Krankheit selbst nicht heilbar ist. Es ist lediglich möglich, akute Migräne-Attacken zu behandeln und bei häufigen Attacken mit Hilfe von Medikamenten vorzubeugen." Kein Wort von Ernährung, von Ausdauersport, von Massagen, von Entspannungstechniken, von Akupunktur, von Wirbelsäulenbehandlungen. Nein: Vorbeugen kann man bei Migräne angeblich nur mit Medikamenten.
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...doch ist dies wirklich schlüssig? | |
Es ist sicherlich unbestritten, dass die Disposition an Migräne zu erkranken zurzeit nicht heilbar ist. Wer also eine solche Veranlagung hat, wird in jedem Fall eher unter Migräne leiden als jemand anderes, der vielleicht stattdessen familiär mehr zu Herzinfarkten tendiert.
Aber schauen wir uns die Schlussfolgerung der Experten der DMKG einmal genauer an: Es wird gesagt, dass Migräne nicht heilbar ist, da es eine genetische Komponente gibt. Und dagegen kann man z. B. nur eine wirksame Prophylaxe betreiben, und die sieht, folgt man den Ausführungen der offiziellen Empfehlungen der DMKG weiter, in aller Regel so aus, dass ständig schwere Medikamente eingenommen werden müssen. Sie als Migränekranker sind also auf die Welt gekommen, um Medikamente einnehmen zu müssen.
Tatsache ist aber, dass die Gründe der Kopfschmerzexperten der DMKG (nämlich die genetischen Ursachen) geradezu die beste Widerlegung der Unheilbarkeitsaussage sind: Wäre Migräne unheilbar, müsste es sich wie bei schwerer Diabetes um eine Krankheit handeln, die irreparabel ist, die idealerweise ständig und widerspruchsfrei an irgendwelchen Messdaten nachweisbar ist.
All dies gilt aber für Migräne nicht. Es ist ja geradezu das Problem dieser Krankheit, dass sie von breiten Teilen der Bevölkerung als gelegentliche Unpässlichkeit abgetan wird ("Kopfschmerzen habe ich auch schon mal"), dass sie ein wenig als Krankheit der Simulanten gilt, weil Migräne mit technischen Mitteln eben nicht klar diagnostizierbar ist (es gibt zum Beispiel keinen Bluttest der sagt: Sie haben Migräne) und die Betroffenen nicht permanent befällt.
Eine Erkrankung an Migräne wird durch gezieltes Befragen des Patienten diagnostiziert, und folglich kann auch die Heilung nur so festgestellt werden, alles andere wäre unwissenschaftlich. Denn nehmen wir einmal an, es gäbe tatsächlich eine Impfung, die Migränepatienten schlagartig und für alle Zeiten von dieser Krankheit heilen würde. Wie als durch Befragen der Patienten würde die Medizin das herausfinden können?
Ferner: Migräne wird offenbar bei sehr vielen Menschen durch hormonelle Vorgänge beeinflusst: Bei vielen Frauen häuft sie sich um die Menstruation herum, beginnt erst mit der Pubertät, hört mit der Menopause ggf. auf und verschwindet während der Schwangerschaft schon mal mehrere Monate spurlos.
Und schließlich: Migräne breitet sich als Krankheit aus. Wie im Abschnitt zur Epidemilogie der Migräne gezeigt wurde, befällt Migräne weltweit immer mehr und immer jüngere Menschen, wobei die Zuwachsraten zum Teil beträchtlich sind.
All dies ist mit einer Theorie, die eine Unheilbarkeit der Migräne auf Grund genetischer Veranlagungen ableitet, unvereinbar.
Es spricht deshalb sehr Vieles eher für folgende Annahmen:- Die Disposition zur Erkrankung an Migräne ist z. Z. nicht heilbar.
- Migräne selbst ist heilbar, und zwar in dem Sinne, dass vollständige Anfallsfreiheit ("Symptomfreiheit") über Jahrzehnte erreicht werden kann.
- Eine Heilung bzw. Symptomfreiheit ist ohne Änderung der Lebensbedingungen nur selten erzielbar, das heißt eine Heilung der Migräne unter allen Bedingungen, zum Beispiel durch eine Impfung oder ein Medikament, ist zurzeit in den allermeisten Fällen nicht möglich. Ausnahmen mögen in manchen Fällen zum Beispiel Operationen am Herzen, im Gesichtsbereich oder Manipulationen an der Wirbelsäule darstellen. In diesem Sinn ist die Aussage der Kopfschmerzexperten der DMKG im Wesentlichen richtig.
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Erworbene Dispositionen | |
Viel bedeutender als denkbare genetische Empfindlichkeiten können manchmal erworbene Dispositionen sein. Man sollte sich stets vor Augen halten, dass im Rahmen eines schweren Migräneanfalls sich u. a. Gefäße entzünden und andere Veränderungen entstehen, und diese Veränderungen können bleibende Schäden hinterlassen, die den Betroffenen empfänglich für weitere Migräneanfälle machen. Es ist ungefähr so, wie wenn sich jemand ein Bein bricht und in der Folge jeden Wetterwechsel im Bein erspüren kann.
Es gibt immer wieder Berichte von Betroffenen, dass ihre Migräne mit einem bestimmten markanten Ereignis begann und sie danach nicht mehr losgelassen hat, auch in vergleichbar harmlosen Situationen nicht.
Ein typisches Beispiel ist auch die durch hormonelle Kontrazeptiva (die Pille) ursächlich ausgelöste Migräne:
Eine junge Frau bekommt etwa mit 22 Jahren eine Pille zur Behandlung ihrer Akne verschrieben, wodurch sie nach etwa einem halben Jahr zum ersten Mal einen schweren Migräneanfall bekommt. Nach weiteren schweren Attacken wird auf Anraten des Arztes die Pille abgesetzt, wodurch sich zwar die Schwere und Häufigkeit der Anfälle reduziert, doch ein vollständiges Verschwinden der Migräne wird leider nicht erreicht.
Zu den erworbenen Dispositionen kann gegebenenfalls auch ein im Mutterleib entwickelter Hyperinsulinismus (auf Grund einer Diabeteserkrankung der Mutter) gezählt werden.
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