Menschen mit einem bestimmten Migräne-Typ kann möglicherweise durch die Entfernung eines kleinen Stirnmuskels auf Dauer geholfen werden. Die in den USA erprobte Methode wird in Deutschland an verschiedenen Kliniken (siehe: Migräne-Chirurgie-Zentrum (mcz)) durchgeführt. Sie richtet sich an Patienten, deren Migräne-Zentrum zwischen den Augenbrauen liegt. Bei diesen Personen soll die Erfolgsquote bei 80% liegen. Etwa fünf bis zehn Prozent der rund acht Millionen Migräne-Kranken in Deutschland könnten von dem Eingriff profitieren, schätzen einige Experten. Allerdings ist die Methode kein Allheilmittel und auch kein Ersatz für die herkömmlichen medikamentösen Therapien. Die Patienten müssen vor der Operation ein mehrstufiges, von Neurologen begleitetes Auswahlverfahren durchlaufen. Dazu gehört auch, dass in den Bereich zwischen den Augenbrauen testweise etwas Botox gespritzt wird, um den fraglichen Muskelbereich zu lähmen. Wenn die Patienten in den folgenden sechs Wochen dann eine deutliche Verbesserung der Migräne-Attacken spüren, soll eine Operation Sinn machen. Durch den kleinen Muskelstrang (Corrugator), der schließlich entfernt wird, läuft der Trigeminus-Nerv, welcher bei entsprechenden Betroffenen zu stark gereizt wird, wodurch Entzündungsstoffe ausgeschüttet werden. Ein Nebeneffekt der Operation, die durch einen kleinen Schnitt in der Augenlidfalte erfolge, ist das Verschwinden von Zornesfalten zwischen Augenbrauen. Weitere Infos finden sich hier.
Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) steht dem Verfahren skeptisch gegenüber.
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